, Hasler-Soder Rudolf

Theater in Magden

Hervorragende Umsetzung der Sage von Deschlikon

Besuch des Freilichtspiels in Magden  

Mit dem Titel des Freilichtspiels „Deschlikon 1437 – Letzte Stunden eines Dorfes“ konnte man im ersten Moment nichts anfangen. Erst über die diversen Berichterstattungen und das umfassende Programmheft konkretisierte sich die ganze Geschichte. Im Vorstand des Vereins SfS Möhlin entschied man sich für einen gemeinsamen Besuch.  

Die besuchenden Vereinsmitglieder genossen das Privileg mit dem Bus möglichst nah an den Ort des Geschehens gefahren zu werden. Freude, Begeisterung, Respekt vor den schauspielerischen Leistungen und den tänzerischen Einlagen machten sich bei den Besuchenden breit. Die hervorragende Bild- und Tontechnik rundeten das Ganze hervorragend ab. „Phänomenal, was die Magdener geleistet haben. Es war ein absolut gelungener Abend“ entfuhr es einem Vereinsmitglied und stieg hoch zufrieden über das Erlebte wieder in den Bus.  

Die Sage von Deschliken als Basis

Nur ein Flurname deutet heute auf die verschwundene Siedlung Deschliken zwischen Wintersingen (BL) und Magden (AG) hin. Als Basis diente Roland Graf die Sage «Däschlikon und die Gesegnete Eich» von Traugott Fricker und Albin Müller, 1987 im Buch «Sagen aus dem Fricktal» publiziert. Mit der freien Wahl des Autors entschied er sich für folgenden Plot: Auf die Rahmenhandlung, in der Anselm (Roland Graf) mit seiner Mutter (Elisabeth Emmenegger) bei einer Rast von Halmetfeen zurück in seine Kindheit und gleichzeitig in die Zeit des Untergangs von Deschliken geführt wird, folgt der Hauptteil der Geschichte. Wir befinden uns im Jahr 1437. Der Holzpreis steigt und mit ihm die Gier in der Bevölkerung, angeführt von Hermann (Ruedi Kaiser), dem Antagonisten des Stücks. Die Mehrheit im Dorf will den Wald auf dem Halmet fällen und zu Reichtum gelangen. Ein Machtkampf um die letzten Stimmen beginnt, da der Hügel als Allgemeingut nur bei Einstimmigkeit gerodet werden darf. Im Wald wohnen die Halmetfeen, denen der Protagonist Hans (Erich Schweizer) die eigenen Kinder geweiht hat. Hans warnt vor der Rodung, weiss er doch um den Nutzen von Bäumen gegen Erosion, und appelliert an die Vernunft der Deschliker. Doch bald werden Zeichen für die Präsenz des Teufels ins Spiel gebracht, bald Vertreter der Kirche gerufen. Nur wenige stehen Hans im Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit zur Seite.